Neukölln-Komplex: Betroffene drängen auf Aktenfreigabe und unabhängige Ermittlungen
Am 12. September beginnt der Berufungsprozess vor dem Landgericht Berlin zum Neukölln Komplex – einer Serie rechtsextremer Straftaten, die seit Jahren ohne Konsequenzen bleiben. Betroffene fordern Aufklärung und die Freigabe aller relevanten Akten für den parallel stattfindenden parlamentarischen Untersuchungsausschuss.
Ferat Koçak, selbst Betroffener der rechten Anschlagsserie und Nebenkläger, erklärt:
„Es ist ein Skandal, dass der Fokus der Ermittlungsbehörden nach wie vor auf einzelnen Tätern liegt, während rechte Netzwerke in Neukölln weiterhin ihr Unwesen treiben. Die wenigen Verfahren, die es gab, scheiterten an mangelnder Transparenz und verweigerten Aussagegenehmigungen. Diese Praxis schützt die Täter und erschüttert das Vertrauen in den Rechtsstaat.“
Koçak und andere Betroffene kritisieren die ausbleibenden Ermittlungserfolge und beklagen das Desinteresse der Behörden an einer ernsthaften Aufklärung.
„Die Betroffenen wollen endlich Antworten und Klarheit darüber, ob und in welchem Umfang Sicherheitsbehörden selbst Teil des Problems sind und ob V-Personen in diesen rechtsextremistischen Strukturen agiert haben. Die Erfüllung der Forderung aller Betroffenen nach der Freigabe der relevanten Akten ist notwendig, um die Aufklärung durch den parlamentarischen Untersuchungsausschuss transparent voranzubringen.”