NATO-Übung Air Defender wird teuer, laut und schmutzig - auch über Berlin

Ferat Koçak

Eine Anfrage an den Senat durch Ferat Koçak ergab (Drs. 19-15288), dass die NATO-Übung Air-Defender durchaus Auswirkungen über Berlin haben wird. Vom 12. bis 23. Juni werden über ganz Deutschland 220 Luftfahrzeuge Übungen durchführen.

Koçak lehnt die Manöver ab: “Berlin wird Transitkorridor zwischen zwei Übungsräumen. Zusammengenommen werden bis zu 36 Stunden unterschiedliche militärische Luftfahrzeuge mit entsprechender Lautstärke über Berlin unterwegs sein - das führt zu unnötiger Lärmbelästigung und massiven, vermeidbaren Luftverschmutzungen”. Laut dem Bundesverteidigungsministerium werden durch “Air Defender” zusätzlich 35.000 Tonnen CO2 ausgestoßen.

“Das entspricht dem jährlichen Ausstoß von circa 92.000 Auto-Pendler*innen pro Jahr und das innerhalb von elf Tagen. Wir müssen viel mehr das Militär als Klimasünder in den Blick nehmen, wenn es um Verantwortung für Schadstoffemissionen geht”, so Koçak weiter.

Erstaunlich ist zudem, dass es keine besonderen Vorbereitungen der Rettungsdienste in Berlin auf die massiven Überflüge geben wird und eine nur sehr vage Informationspolitik für Geflüchtete, die durch entsprechende Geräusche retraumatisiert werden könnten. 

Für Koçak ist die Übung verzichtbar: “Hier wird auf dem Rücken der Bevölkerung eine Militärshow betrieben, die zusätzlich enorm das Klima belastet. Der Himmel über Berlin und dem Rest der Bundesrepublik darf keine Bühne für den Militarismus sein”.