Von Amsterdam lernen - BER muss Privatjets verbieten!

Nachdem bereits im März eine Analyse des Forschungsinstitut CE Delft erschreckende Zahlen für den Privatjet-Verkehr in Deutschland ergab, fragte Ferat Koçak durch eine Anfrage an den Senat nochmal genauer für Berlin nach.

Seit der Eröffnung des “General Aviation Terminal (GAT)” am Flughafen BER, von dem aus seit 2020 regelmäßig Privatjets für private sowie Geschäftsreisen starten, sind bereits 19.427 Privatjets gestartet/gelandet, im Schnitt mit gerade einmal 3 Passagieren pro Flieger.

Ferat Koçak zu den Zahlen:

“Fast 10.000 Starts und Landungen fanden im Jahr 2022 am BER durch Privatjets statt. Mit Stuttgart, Köln/Bonn und München befinden sich davon fast nur Orte in den Top fünf, die sowohl für Geschäftsreisende und erst recht für Freizeitzwecke mit dem Zug oder im Notfall mit Linienflügen zu erreichen sind. Die CO2-Ausstöße dieser Maschinen sind pro Kopf 80 mal so hoch wie bei einem Linienflug.”

Koçak sieht ein grundlegendes Problem, hinter der Debatte um die Privatjets:

“Einmal mehr zeigt sich: Es sind die Reichen und Mächtigen, die diesen Planeten am heftigsten und nachhaltigsten zerstören! Allein in Deutschland sind 134(!) Milliardär*innen für mehr als die Hälfte aller Emissionen pro Jahr verantwortlich. Angesichts der Dringlichkeit der Klimakrise benötigen wir radikale Maßnahmen, um Emissionen zu reduzieren. Zudem sind kleinere Privatjets bisher vom Emissionshandel ausgenommen, bis zu 1.000 Tonnen CO2-Ausstoß sind kostenfrei erlaubt. Gewerbliche Betreiber dürfen sogar bis zu 10.000 Tonnen ausstoßen. Das ist klimapolitischer Wahnsinn”

Koçak fordert dem Beispiel des Flughafen Schiphol in Amsterdam zu folgen. Dort sollen allerspätestens 2026 keine Privatjets mehr starten und landen dürfen.

“Eigentlich müsste man mit der gesamten Klimabewegung an den Flughafen ziehen und diese CO2-Schleudern aus dem Verkehr ziehen. Der BER muss klimapolitisch vorangehen und der neue Senat muss als Miteigentümer entsprechenden Druck machen und den Vertrag mit dem privaten Betreiber des Terminals GAT nicht verlängern”, so Koçaks Fazit.