“Kein Einzelfall, sondern ein systematisches Problem!” - Koçak zu den Durchsuchungen bei Polizist im Zusammenhang mit dem “Neukölln-Komplex”

Die gestrigen Durchsuchungen bei einem ehemaligen Polizeibeamten der operativen Gruppe “Rex” und der entsprechende Verdacht der Weitergabe von Dienstgeheimnissen im Zusammenhang mit dem rechten Terror in Neukölln, ist für Koçak keine überraschende Entwicklung.

Im Zusammenhang mit dem Brandanschlag auf ihn und seine Familie Anfang 2018, hat er immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass sich erschreckende Verquickungen zwischen Polizei, Kriminalämtern, Justiz und der rechten Szene ergaben.

“Wem kann ich noch vertrauen, wenn sogar die für unseren Schutz und die Ermittlungen gegen Rechtsextremismus in Neukölln besonders ausgewählten Beamt*innen ganz konkret eine Gefahr für uns Betroffene der Anschlagsserie und unsere Familien darstellen? Unsere Angst beschränkt sich nicht nur auf die Nazis, die diese Anschläge umgesetzt haben, sondern auch auf die Behörden, die uns nicht schützen.”

Er warnt daher auch im Zusammenhang mit den aktuellen Durchsuchungen: 

“Zwar hoffe ich, dass sich im aktuellen Fall endlich handfeste Beweise für die fatale Weitergabe von Informationen ergeben werden, gleichzeitig darf das nicht das Ende der Untersuchungen sein. Die Verbindungen zwischen dem Sicherheitsapparat und der rechten Szene gehen zu tief und sind aus meiner Sicht systematisch. Sie gehen über ein einzelnes Bauernopfer hinaus”.