Suizidrate in Berliner Gefängnissen bleibt hoch - Linke fordert stärkere Prävention

Zwischen 2021 und 2023 haben sich 14 Menschen in Berliner Justizvollzugsanstalten das Leben genommen, fast 80 versuchten es. Das ergab eine Anfrage der Linke-Abgeordneten Ferat Koçak, Niklas Schrader und Sebastian Schlüsselburg (S19-18688). Für Koçak ergeben sich mehrere Fragestellungen:

“Die Anfrage hat auch ergeben, dass die Polizei keine Zahlen zu Todesfällen in Gewahrsam bereithält. Es ist kaum zu akzeptieren, dass die Polizei beim Freiheitsentzug keine Dokumentation über Todesfälle vornimmt. Wir müssen uns auch das größere Bild anschauen: In der aktuellen Berliner Kürzungswelle werden gerade viele soziale Angebote, Angebote für Jugendliche und die Drogenberatung zusammengekürzt. Dieses Versagen bei der Prävention wird Menschen im Knast landen lassen und es steht zu befürchten, dass damit auch die Suizidzahlen zunehmen. Es reicht nicht aus, dass in den Vollzugsanstalten womöglich bessere Suizidprävention stattfindet. Die tatsächliche Prävention beginnt beim Kampf gegen Armut und Ausgrenzung und hier versagt der Senat aktuell auf ganzer Linie.”